Wer wir sind

Baugemeinschaft Warderlüüd 2017 (Foto: Katrin Trautner)

Wir sind derzeit 46 Erwachsene und 49 Kinder. Wir kennen uns teilweise seit über zehn Jahren und leben alle im Reiherstiegviertel. Dementsprechend haben wir allerlei Überschneidungspunkte im Alltag: Die Kinder gehen gemeinsam in die KiTa, die Schule, den Sportverein, wir treffen uns auf dem Spielplatz, im Park, in der Honigfabrik oder der Bücherhalle – und mit zunehmendem Wachsen der Familien immer wieder bei Besichtigungsterminen der wenigen größeren Wohnungen im Viertel.

So wuchs die Idee, unsere Kräfte zu bündeln und selbst Wohnraum zu schaffen. Deshalb haben wir uns 2015 als Baugemeinschaft Warderlüüd zusammen geschlossen. Seitdem treffen wir uns regelmäßig und reden, diskutieren, protokollieren, hoffen und planen gemeinsam. Ein lebendiges Haus für uns und unsere Familien hier in Wilhelmsburg!

Was wir wollen

Wir möchten in Gemeinschaft leben. Das bedeutet für uns: Den Alltag teilen und uns gegenseitig unterstützen (z.B. Kinder abholen/betreuen, einkaufen, kochen, etc.). Das geschieht auch jetzt schon, wird aber durch ein Zusammenleben in einem gemeinsamen Haus einfacher und vielfältiger. Dabei profitieren alle und vor allem die Kinder auch davon, dass wir zu verschiedenen Generationen gehören. Deshalb haben wir uns für das für Baugemeinschaften ausgeschriebene Grundstück in der Sanitasstraße beworben.

In unserem Haus möchten wir die Gemeinschaftsflächen (Dachterrasse, gemeinsames Appartment, Werkstatt) für Begegnungen und für gemeinsame Aktionen nutzen. Dadurch entsteht auch der Raum zur Integration durch einen geteilten Alltag: Wir reservieren eine große Wohnung (durch eine WA-/Dringlichkeitsschein-Bindung) für eine mehrköpfige Geflüchteten-Familie. Diese möchten wir an eine interessierte Familie geben, die bereits vor Ort in einer (Folge-) Unterkunft lebt und berechtigt ist, langfristig in Hamburg zu bleiben. Außerdem wollen wir Wohnraum für andere, im privaten Wohnungsmarkt Benachteiligte, schaffen. Hier zielen wir auf Menschen mit Handicap, die es schwer haben, barrierefreien Wohnraum zu finden.

Wir haben unterschiedliche Berufe und unterschiedliches Einkommen. Für uns ist klar: Damit auch die Familien mit schwächerem Einkommen mit dabei sein können, machen wir genossenschaftlich organisierten, öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau.

Umweltschutz liegt uns am Herzen. Wir planen daher ein Effizienshaus 40. Dies wollen wir in erster Linie durch gute Dämmung erreichen, wobei wir so weit wie möglich natürliche und nachwachsende Rohstoffe als Materialien verwenden möchten. Dabei legen wir Wert auf innovative Lösungen, auch was die Architektur des Hauses angeht. Wir möchten diese so gestalten, dass wir z.B. passiv Solarenergie nutzen können, um somit weiter den Heizenergiebedarf zu verringern. Des weiteren schließen wir uns voraussichtlich an die Nahwärme aus klimaneutralen Quellen (Energiebunker Wilhelmsburg) an. Die Nutzung von nachhaltigem Strom aus erneuerbaren Energien ist für uns obligatorisch. Das Gründach soll nicht nur als natürliche Ausgleichfläche für Insekten, Vögel, Bienenvölker dienen und helfen, Regenwasser zurückzuhalten, sondern wird durch die Freiraumnutzung ganz sicher zum Herz des Hauses!

Netzwerk

Die Lebens- und Arbeitsbereiche der Warderlüüd